Artenreiches Grünland ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Da artenreiches Grünland aufgrund seiner hohen Biodiversität als besonders wertvoll betrachtet werden kann, soll dieses Forum die Förderung artenreichen Grünlands ermöglichen. Erhalten Sie Einblick in Renaturierungsprojekte, stellen Sie Fragen und diskutieren Sie. Das Forum wird im Rahmen des Forschungsprojekts durch die TU München begleitet. Tauschen Sie sich mit Praktikern, Forschern und anderen Interessierten aus.
Leider gibt es neben vielen Projekten zur Renaturierung für artenreichem Grünland auch Vorgehensweisen mit dem Ergebnis von Denaturierung von artenreichem Grünland.
Man nehme: Einen Streuobstwiese-Bereich, ein guter Teil FFH-Lebensraum 6510, davon ein guter Teil GU651E, Bewertung A Man mache: Eine Mahd Ende April, mit dem "Staubsauger-Rasenmäher"-Gefährt, der das Mähgut und alles, was dort krabbelte und "kreuchte", einsaugt.
Ziel und Zweck: Damit Autos dort parken können. Letztes Jahr konnten die Autos auch ohne Mahd problemlos parken. Danach haben die Gräser und Kräuter sich überwiegend wieder aufgerichtet. Hinzu kommt, in diesem Jahr war aufgrund der Trockenheit dort ohnehin nur niedriger Bewuchs.
Ein derart großer Parkplatz-Bereich wie in diesem Jahr gemäht wurde, war letztes Jahr und früher für die Sport-Veranstaltung überhaupt gar nicht benötigt worden. Der Veranstalter hatte im Vorfeld gesagt, der Parkplatz-Bereich (zwischen Fischerfeld-Straße und parallel verlaufendem Kiesweg, und zwischen Kiesweg und der zweiten Baumreihe = der Baumreihe direkt östlich vom Kiesweg) würde nicht gemäht werden, denn dies sein nicht erforderlich. Und diese Fläche sei seit Jahren völlig ausreichend als Parkplatzfläche. Die Gemeinde würde nur mähen, wenn vom Veranstalter gewünscht, und die Mahd wurde nicht beantragt. Im letzten Jahr wurde lediglich ein weniger wertvoller, relativ schmaler Streifen (Bereich zwischen Fischerfeldstraße und parallel verlaufendem Kiesweg) gemäht. Dies war auch suboptimal, aber noch zu verschmerzen. Der wertvolle Bereich zwischen der mittleren = zweiten und der östlichen = dritten Apfelbaum-Reihe blieb völlig unbehelligt = ungemäht.
Noch dazu wurden jetzt noch mehrere Meter östlich von der letzten Apfelbaumreihe mit dazu abgemäht, wo auch in der Vergangenheit selbst beim (nur vorübergehend in Krailling stattgefundenen) großen Johannisfeuer-Event nie geparkt wurde, da das Flatterband immer direkt an den Baumstämmen befestigt wurde, von Baumstamm zu Baumstamm. Dort, etwas östlich von der östlichsten Baumreihe, war im letzten Jahr der Altgrasstreifen = Insektenschutzstreifen belassen worden. Dieser sollte eigentlich erst zusammen mit der normalen ersten Mahd Mitte Juni mit abgemäht werden.
Was im jetzt komplett gemähten Bereich der Streuobstwiese wuchs, im vergangenen Jahr und davor: Karthäuser-Nelke (bes. geschützt, Vorwarnliste) Blutrote Sommerwurz (Vorwarnliste, RL D 3 = gefährdet) Wiesen-Glockenblume (Vorwarnliste, im Alpenvorland: gefährdet) dazu Moschus-Malve, Zittergras, Wiesen-Margerite, Esparsette, Wiesen-Salbei, Wiesen-Witwenblume, Ruchgras usw usf.
Die Fotos mit den Wiesenblumen von 2024 des nun gemähten Bereichs werden noch hochgeladen
Ein botanisches Gutachten und ein Mahdkonzept lagen vor. Zweischürige Mahd, nicht vor Mitte Juni. Soweit die Theorie. Die Praxis: Mahd Ende April
WARUM, wenn es problemlos anders möglich gewesen wäre? Ausreichend Parkplätze und gleichzeitig Schutz der artenreiche-Wiese-Natur wäre möglich und gut machbar gewesen. Es hätte null Cent gekostet!
Auf die Idee, dass die Wiesen-Witwenblume selten sein könnte, kommt man nicht, wenn man auf der Sanatoriumswiese unterwegs ist.
Auch mit manchen Raupen verhält es sich so. Ich hätte gedacht, Kleespinner-Raupen sind die häufigsten Wiesen-Raupen überhaupt, gefühlt an jedem 2. Halm ;) (das ist jetzt natürlich übertrieben, aber definitiv sehr häufig anzutreffen)
Bis mir ein Insekten-Kenner sagte, die von mir als "die übliche 08-15 Kleespinner-Raupe" bezeichnete Raupe sei hier in der Gegend durchaus selten. Und auf der Roten Liste der Schmetterlinge scheint sie sogar als gefährdet eingestuft zu sein. Auf die Idee wäre ich als Laie nie gekommen.
Umso schöner, wenn diese Arten auf der Sanatoriumswiese ein Habitat gefunden haben und in etwas höheren Individuenzahlen vorkommen.
Auf der Sanatoriumswiese wachsen außer den etwas später blühenden Rundblättrigen Glockenblumen auch Wiesen-Glockenblumen.
Wer hätte das gedacht, dass den Wiesen-Glockenblumen in der Ende 2024 erschienenen neuen Rote Liste Bayern Gefäßpflanzen ein ganzer Abschnitt gewidment ist! Leider aus traurigem Anlass. Es ist keine Art, die sich verbessert hat. Sondern eine Art, die nun auf der Vorwarnliste ist. Vorwarnliste? Klingt nicht sonderlich dramatisch.
ABER:
"Besonders drastisch erscheint die Lage im Grünlandgürtel des Alpenvorlands. Hier belaufen sich die Verluste nach Kartiererfahrungen teilweise auf über 90 % , ..... In dieser Region ist die Wiesen-Glockenblume, wie viele andere Wiesenarten, aus der Fläche nahezu vollständig verschwunden, man findet sie noch zerstreut an magereren Wiesenrändern, in Naturschutzgebieten oder in Flächen des Vertragsnaturschutzprogramms (VNP). Ansonsten kommt sie nurmehr vereinzelt als Relikt in Säumen von Feldgehölzen, entlang von Zäunen oder mageren Böschungen (...) vor. Im Alpenvorland (Region M) wäre sogar eine Gefährdung nach Kategorie 3 anzusetzen.
!!!
Und nicht genug:
"... So gibt es Hinweise von Gebietskennern, dass Arten wie Knautia arvensis (Wiesen-Witwenblume) regional noch seltener geworden sind als Campanula patula ..."
Laut einer Studie von Forschenden des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) kommt extensiv genutztes Grünland besser mit den Folgen des Klimawandels zurecht.
Was passiert im Folgejahr, wenn man das kleine Mädesüß in einem Jahr gar nicht abmäht, weder bei der 1. Mahd, noch bei der 2. Mahd?
Ergebnis:
Es hat sich gelohnt!
Fazit:
Das arg gebeutelte, abgeschnittene kleine Mädesüß an anderer Stelle wird in diesem Jahr ebenfalls weder bei der 1., noch bei der 2. Mahd gemäht werden, sofern alles klappt wie geplant. Damit die Leute im kommenden Jahr noch mehr zu "ernten" haben ;)
Nicht nur die Parkplatz-Nutzung des Streuobstwiese-Bereichs der nördlichen Sanatoriumswiese ist suboptimal. Vieles ist bei der Sanatoriumswiese noch suboptimal.
So wurde mitgeteilt, dass keine Schilder mit Piktogrammen aufgestellt werden mit z.B. Pflücken verboten. Auch sei es zu dulden, wenn Leute auf der Wiese Picknick machen oder Fußball spielen möchten.
Die Wiese ist ein Schatz, der es wert ist, wertgeschätzt zu werden. Sehr schade, wenn man einen Schatz nicht wertschätzen und schützen möchte.
Dann werden Blütensträuße gepflückt voll mit Wiesenglockenblumen, Wiesen-Salbei und Kartäuser-Nelken. Sehen ja auch objektiv sehr schön aus. Rote Liste Deutschland Vorwarnliste - na und? Woher sollen die Leute es wissen, ohne entsprechende Hinweisschilder? Dann werden die gerade aufblühenden Blüten des Kleines Mädesüß an der einen Stelle allesamt abgeschnitten. Wie gut, wenn man die Blätter erkennt. Wie gut, wenn die andere Stelle versteckter ist. Kleines Mädesüß: Rote Liste Deutschland Kategorie 3 - gefährdet. Dumm gelaufen. Foto mit dem abgeschnittenen Mädesüß unter "Eindrücke von der Sanatoriumswiese".
Nur lamentieren nützt natürlich rein gar nichts. Aber es ist noch ein klein wenig Geduld nötig.
Zum Trost: Blutrote Sommerwurz, anscheinend sind die Bedingungen gerade gut. Ebenfalls Rote Liste Deutschland 3 - gefährdet. Und ein Überraschungsgast ist wieder da.
Die Wiese ist ein Schatz, der es wert ist, wertgeschätzt und entsprechend geschützt zu werden. Der Schutzstatus wäre jetzt bereits ausreichend vorhanden. Aber momentan noch nicht "amtlich" genug. Doch "amtlich" ist nicht das Kriterium für den Schutz. Kriterium ist allein die vorhandene Vegetation. Doch ohne das "Stück Papier" reicht die vorhandene Vegetation offenkundig nicht aus.
>> Dies klingt sehr interessant, ist aber nur ein Kurzüberblick über den noch unveröffentlichten Inhalt und leider kein Dokument zum online lesen oder downloaden:
"QUINGER, B. (2019): Versuche zur Wiederherstellung und Pflege von Magerrasen und artenreichem Magergrünland im mittleren bayerischen Alpenvorland mit Darstellung des gesamten Versuchszeitraumes seit den Startjahren 1989 und 1990 bis einschließlich zum Jahr 2019. – Unveröffentlichtes Gutachten des Bayer. Landesamt f. Umwelt
Zusammenfassung
Der vorliegende Bericht stellt eine Fortschreibung des fachlichen Teils vom November des Jahres 2010 zu den Versuchen zur „Pflege und Wiederstellung von Magerrasen und artenreichem Magerwiesen im mittleren bayerischen Alpenvorland“ dar. Zwölf der 27 in den Jahren 1989 bis 1991 angelegten Dauerflächen wurden in den Jahren 2011 bis 2018 noch nach verschiedenen Versuchsvarianten aktiv mit einem differenzierten Management betreut. In denjenigen Dauerflächen, die seit Jahren einheitlich gepflegt werden, wurden nur diejenigen Parzellen in den Jahren 2017 bis 2019 erneut aufgenommen, auf welchen das heute ausgeübte einheitliche Management, nämlich entweder zweischürige Mahd im Frühsommer und im Spätsommer/Frühherbst oder einschürige Mahd im Hochsommer bereits in den ersten zehn bis zwanzig Versuchsjahren praktiziert wurde. Untersucht wurden Dauerflächen mit folgenden Ausgangskonstellationen: 1. Vormalige als Grünland genutzte Flächen in verschiedenen Intensivierungsstufen und unterschiedlich günstigen Lagebeziehungen zu noch vorhandenen Magerrasen und artenreiche Mähwiesen für das potenzielle Einwandern der Diasporen von Zielarten von außerhalb. 2. Eine stillgelegte Ackerfläche. 3. Langjährige, ca. 30 Jahre alte, von Brachegräsern wie Brachypodium rupestre, Calamagrostis varia und Molinia arundinacea beherrschte Brachen, eine Fläche wies zu Versuchsbeginn noch recht hohe Anteile an der Aufrechten Trespe (Bromus erectus) auf. 4. Vormals mit Wald-Kiefer oder Fichte aufgeforstete Flächen, die zum Zeitpunkt der Abräumung bereits ein geschlossenes Kronendach und Baumschichten von mindestens 10 Meter Höhe aufwiesen. 5. Aus Vergleichsgründen wurde ein intakter Kalkmagerrasen mittels einer Dauerfläche ( „Widdersberg-Weinleite“, Dauerfläche 1) in das Versuchsprogramm integriert. Im Grünland- und Ackerbereich hängt das Regenerationspotential stark von dem Grad der vormaligen Aufdüngung, insbesondere mit pflanzenverfügbaren Phosphaten ab. Auf erheblich über Magerrasen- Niveau mit Phosphat befrachteten lehmigen Böden mit einer hohen Sorptionskapazität für Nährstoffe lassen sich in mittelfristigen Zeiträumen (etwa binnen 10 bis 15 Jahren) zwar artenreiche, zum Verband Arrhenatherion gehörende Wiesen erzeugen, die in guter Qualität dem Lebensraumtyp „Magere Flachland-Mähwiesen“ (6510) nach Anhang I der FFH-Richtlinie angehören, jedoch keine Magerrasen im engeren Sinn (Mesobromion, Violion caninae) erzeugen."
Thema: Denaturierung von artenreichem Dauergrünland. Betroffen: Teilbereich im Westen der nördlichen Sanatoriumswiese. Grund: Parkplatznutzung bei Veranstaltungen im Bereich des Bauhofs der Gemeinde Krailling.
Erster Schritt: Erste Mahd am ca. 26.04.2024 des Wiesenstreifens zwischen der Fischerfeldstraße und dem parallel verlaufenden Kiesweg, beginnend im Süden bei der Pentenrieder Straße und endend im Norden am Sonnenweg. Zusätzlich wurde noch ein weiterer kleinerer Bereich an anderer Stelle für einen Pavillon samt Vorbereich und drumherum-Bereich ebenfalls abgemäht. Zum Glück wuchsen schöne Frühlingsboten ein wenig weiter hinten.
Dieser Bereich und der gegenüberliegende, erfreulicherweise nicht gemähte Wiesenbereich östlich des Kieswegs wurden während eines Sport-Events am 28.04.2024 zu beiden Seiten dicht beparkt. Zu dieser Zeit war der Aufwuchs zum Glück noch eher niedrig.
Am 09.04.2024 gab es wieder eine (deutlich kleinere) Veranstaltung, mit (deutlich weniger) parkenden Fahrzeugen. Leider wurde als Parkplatzbereich nicht nur ein Teil des ohnehin bereits gemähten Bereichs genutzt (macht Sinn), sondern auch ein Bereich gleich gegenüber, der am 26.04. nicht gemäht worden war und sich von der Befahrung am 28.04. so gut es ging bereits wieder ein wenig erholt hatte, mit u.a. vielen Wiesen-Margeriten, die gerade am aufblühen waren. Die erneute Parkplatznutzung dieses Bereichs war suboptimal.
Anfang Mai hat sich die Wiese deutlich verändert: Waren davor die dunkelgrünen Rosetten des Jakobskreuzkrauts noch gut zu sehen, sind sie nun in der zunehmend höher wachsenden Wiesen-Vegetation versteckt. Die Wiese ist gelb von Hahnenfuß, dazu verblühter Löwenzahn. Den Ehrenpreis, kriechenden Günsel, Gundermann usw. usf. sieht man von weitem nicht mehr. Die Margeriten, Wiesenglockenblumen, Ackerwitwenblumen, Wiesensalbei etc. sind erst am Aufblühen.
>> Hier eine Erläuterung zu den Gras-Ringen, meist als "Hexenring" oder "Feenring" bezeichnet:
"Das Mycel des Pilzes kann sich um die Wurzeln des Grases und anderer Pflanzen legen, und ihnen so Wasser und Nährstoffe entziehen. Außerdem entziehen sie dem Boden Nährstoffe wie Stickstoff, was dazu führt, dass die umliegenden Pflanzen an Farbe verlieren oder gar sterben. Dies führt dazu, dass auch nach Verschwinden des Pilzes, farbliche oder strukturelle Kreise auf dem Rasen bleiben (...). Aber auch das Gegenteil kann zutreffen. Manche Pilzarten produzieren Stoffe, die wie Wachstumshormone von Pflanzen agieren und so dafür sorgen, dass die umliegenden Pflanzen schneller wachsen (...). Ob das Gras um einen Hexenring abstirbt oder stärker wächst, hängt also von der Art des Pilzes ab."
Auf der Sanatoriumswiese sind es eindeutig wachstumsfördernde Stoffe, die die entsprechenden Pilzarten produzieren. Ein Foto von einem Gras-Ring auf der Sanatoriumswiese finden Sie in der >> hier .
Ein Drohnen-Video mit u.a. Gras-Ringen s. Beitrag #18 in diesem Strang, weiter oben.
Wenn man auf der folgenden Webseite mit einem Artikel über das Duathlon an der Kraillinger Sanatoriumswiese nach unten scrollt, dann findet man ein Drohnen-Video des Rennens um die nördliche Sanatoriumswiese. Darin sieht man ab Minute 01:35 zwei bis drei der runden "Gras-Ringe" auf der Wiese. Hier der Artikel mit dem Drohnen-Video
Zwar kein Leitfaden zur Herstellung artenreichen Grünlands, aber eine sehr schöne Übersicht über die wichtigsten Pflanzenarten in artenreichem Grünland: Bestimmungshilfe Kennarten erkennen Bestimmungshilfe Kennarten artenreiche Wiesen
Ein Flechtenkundler hat in einem ersten Kurz-Durchgang in einem Teil der Wiese zwei Arten von Bodenflechten nachgewiesen: (Vorhin kam die Mitteilung mit der eindeutigen Bestimmung)
Peltigera praetextata (Verzierte Hundsflechte) und Peltigera rufescens (Bereifte Schildflechte)
Es ist sehr schön, zu beobachten, welche unterschiedlichen Phasen die Wiese im Jahreslauf durchläuft, was wann im Jahr in welchem Ablauf blüht.
Als erstes blühten die rauen Veilchen, die entsprechenden Bereiche färbten sich zart lila. Dann kam die Phase der Frühlingssegge, diese Bereiche waren zartgelb. Oft waren die Bereiche relativ kreisförmig / oval. Nach den rauen Veilchen die Primula veris-Schlüsselblumen. Zumeist Schlüsselblume, Frühlingssegge und Hainsimse zusammen. (Der Bestand der Schlüsselblumen ist zugegeben noch ausbaufähig. Das sieht in 5-10 Jahren garantiert ganz anders aus! Man vergleiche die Schlüsselblumen am Kraillinger Osthang) Danach überwiegen rötlich-braune Bereiche, die Bereiche der Hainsimse. Dazu Gundermann und kriechender Günsel, schön lila für glückliche Hummeln, die in den vielen Mauselöchern der vielen Mäuse auf der Wiese sicher bereits passende Nistplätze gefunden haben. Es folgt das Ruchgras. Und die Behaarte Gänsekresse. Nun fällt das zarte Weiß des Wiesenkümmels ins Auge. Eine "Vorhut" des Knöllchen-Steinbrechs blüht stoisch in der Kälte, während die meisten anderen Knöllchen-Steinbrech-Pflanzen sich lieber am Boden noch etwas Zeit lassen. Der "Überraschungsgast" ist wiedergekommen, große Freude. Vieles andere wächst gerade, Kälte hin oder her, "auf Deubel komm raus" und möchte lieber heute als morgen blühen. Die eine oder andere Ackerwitwenblüte ist schon aufgeblüht, die Karthäuser-Nelken-Knospen, die Kleiner-Wiesenknopf-Knospen, Margeriten usw. entwickeln sich zusehends... usw. usf.
Die Wiese ist von grünen Graskreisen in unterschiedlichster Größe übersäht, sieht sehr lustig aus. Lauter "Ufo-Landeplätze" ;)
Ein Starenschwarm von ca. 30 Vögeln hat beschlossen, dass die Wiese ein üppiges Nahrungsangebot bietet und es sich lohnt, zu bleiben.
Es ist sehr schön, der Entwicklung der Wiese und ihrer Pflanzen und Tiere im Jahreslauf zuzusehen. Nur schade, dass das Wetter ein schönes Foto der (wollten-gerne-schön-blühen, waren-gerade-am-aufblühen-) Apfelbaumreihen im Westen der Wiese verhindert hat. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr.
Der Kraillinger Bürgermeister hat heute Abend in der Bürgerfragestunde vor der heutigen (23.04.2024) Gemeinderatssitzung die Korrektheit seiner in dem obigen Artikel wiedergegebenen Aussage/Meinung bestätigt und bekräftigt. Bei der Gelegenheit wurde die Verärgerung darüber, dass ein Fachbotaniker die Sanatoriumswiese genauer in Augenschein genommen hat, wiederholt.
Zwar gilt zumindest theoretisch: "... Der gesetzliche Schutz für ein Biotop entsteht allein durch die auf einer Fläche vorkommende Pflanzenvielfalt oder die Eigenschaften des Standortes, unabhängig davon, ob das Biotop in der Biotop-Kartierung erfasst wurde oder nicht." Lfu Flyer Biotopkartierung
Möglicherweise gibt es hierzu folgenden Gedankengang: -- Wenn man etwas nicht weiß, dann bräuchte man es nicht weiter zu beachten, und hätte freie Hand, anstelle von sehr ärgerlichen Einschränkungen. Landschaftsschutzgebiet schon schlimm genug, wenn obendrein auch noch gesetzlich geschütztes Biotop, das wäre nun wirklich zuviel des Guten...